Beschreibung

ATRA CURA, die schwarze Sorge, erscheint immer wieder in Horaz’ Gedichten. Dieser Existenzangst setzt Horaz seine wohl bekannteste Devise entgegen: CARPE DIEM! Pflücke den Tag!
Horaz erlebte am eigenen Leib die Epochenwende von der römischen Republik zur Monarchie. Dem Tod auf dem Schlachtfeld entging er mit der Hilfe Merkurs, doch nicht dem Verlust von Hab und Gut durch die Proskriptionen. Dafür haben aber anscheinend dem jungen Dichter aus Not die Musen der Dichtung geholfen: Horaz stieg durch die Aufnahme in Mäzenas’ Literatenkreis zum privilegierten Dichter Roms auf.
Nach heutigem Maßstab ist sein Werk nur schmal, aber mit seinem Freund Vergil ist er der Klassiker und Höhepunkt nicht nur der augusteischen, sondern der römischen Dichtung überhaupt.
Vor den Epoden, Satiren und Briefen sah Horaz seine Lieder als Hauptwerk an, Gedichte hoher Sprachkunst zwischen Komplexität und raffinierter Schlichtheit. In ihnen besingt er Geliebte und Freunde, Wein und Geselligkeit, die Götter, natürlich seinen Förderer Mäzen und auch Augustus, der dem Erdkreis den Frieden gebracht hat.
Jedoch können Ansehen und Erfolg die Vergangenheit für immer vergangen und vergessen sein lassen? Meldet sie, zumal bei einem so sensiblen Dichter wie Horaz, sich nicht immer wieder einmal zurück in Gestalt von Kameraden, Erinnerungen, Zweifeln?

Hauptzeugin des Geschehens ist die von Horaz in Gedichten genannte Chloe, Kennerin lyrischer Dichtung und Künstlerin auf der Kithara.
Wie sie beruhen auch andere Gestalten und Handlung des Romans auf der Geschichte und Horaz’ Dichtung.